Laufen und Laufverletzungen

Teil 1 unserer Serie Laufen und Laufverletzungen

Laufen: Der Aufstieg der populären Sportart und die Rolle der Physiotherapie

Laufen ist weltweit eine der beliebtesten Sportarten, und die Zahl der Läuferinnen und Läufer wächst stetig. In Deutschland gingen 2017 über 5 Millionen Menschen regelmäßig und 17 Millionen sporadisch laufen.

Laufen hat sich in den letzten Jahren weltweit zu einer der beliebtesten Sportarten entwickelt. Besonders in Europa und den USA sind die Teilnehmerzahlen stark gestiegen. Doch während viele Menschen die gesundheitlichen Vorteile des Laufens genießen, führt die zunehmende Beliebtheit dieser Sportart auch zu einem Anstieg laufbedingter Verletzungen. Hier kommt die Physiotherapie ins Spiel, um Läuferinnen und Läufer bei der Prävention und Behandlung dieser Verletzungen zu unterstützen.

Der Boom des Laufens

Laufen hat zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Eine 2019 veröffentlichte Meta-Analyse von 14 Studien mit 232.149 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigte, dass regelmäßiges Laufen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 30 Prozent und die Sterblichkeitsrate bei Krebserkrankungen um 23 Prozent senkt. Laufen fördert nicht nur die physische Gesundheit, sondern auch das psychosoziale Wohlbefinden und soziale Interaktionen.

Gesundheitsförderung durch Laufen

Laufen ist nicht nur ein beliebter Sport, sondern auch eine effektive Maßnahme zur Gesundheitsförderung. Die Nationale Gesundheitsbehörde Großbritanniens (NHS) engagiert sich aktiv in Projekten wie „Life after Couch to 5k“, um die Bevölkerung zu mobilisieren und die positiven gesundheitlichen Effekte des Laufens zu fördern (4). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine moderate physische Aktivität von 150 Minuten pro Woche, um das Risiko schwerer Erkrankungen zu senken (6).

Risiken und Verletzungen beim Laufen

Trotz der vielen Vorteile ist Laufen nicht ohne Risiken. Hohe Trainingsbelastungen führen häufig zu Verletzungen. Die Verletzungsraten liegen je nach Definition bei 10,9 bis 79 Prozent (15,16). Zu den häufigsten laufassoziierten Verletzungen zählen das Iliotibiale Bandsyndrom („Läuferknie“), Patellofemorale Schmerzsyndrome, Achillessehnenprobleme und Stressfrakturen (17). Diese Verletzungen sind meist mit Überlastung assoziiert.

Die Rolle der Physiotherapie

Die Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Behandlung von Laufverletzungen. Physiotherapeuten analysieren das Bewegungsverhalten von Läufern und identifizieren Risikofaktoren für Verletzungen. Durch gezielte Übungen und therapeutische Maßnahmen können sie die Bewegungsqualität verbessern und Verletzungen vorbeugen. Zudem bieten Physiotherapeuten Rehabilitationsprogramme an, um Läufer nach Verletzungen wieder fit zu machen.

Prävention und Aufklärung

Präventive Maßnahmen und Aufklärung sind essenziell, um die hohen Verletzungsraten im Laufsport zu senken. Eine gute Trainingsplanung, angepasstes Schuhwerk und eine angemessene Regeneration sind wichtige Faktoren. Die Entwicklung und Erweiterung der Expertise der muskuloskelettalen Physiotherapie ist notwendig, um Läuferinnen und Läufer effizient zu betreuen und deren aktiven Lebensstil zu unterstützen.

Schlussfolgerung

Laufen hat das Potenzial, die Gesundheit der Gesellschaft positiv zu beeinflussen. Doch die hohen Verletzungsraten zeigen, dass Laufen nicht so unkompliziert ist, wie es oft dargestellt wird. Physiotherapie kann dabei helfen, die Risiken zu minimieren und Läuferinnen und Läufer bei der Erreichung ihrer sportlichen Ziele zu unterstützen. Eine Kombination aus Prävention, Behandlung und Aufklärung ist der Schlüssel, um die gesundheitlichen Vorteile des Laufens zu maximieren und die Belastungen für das Gesundheitssystem zu reduzieren.

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